„Das Beste aus beiden Welten“
Musik war für Marcus Pieper schon immer ein faszinierendes und oft unterschätztes Medium, um Emotionen und Stimmungen zu transportieren. Gleichzeitig interessiert sich der gebürtige Bayreuther auch seit jeher für die Möglichkeiten modernen Marketings. Indem er schließlich beide Interessen kombinierte, legte er den Grundstein für seine Firma electric pulse, die an den Standorten Berlin und Bayreuth maßgeschneidertes Corporate Sound Design für Unternehmen bietet
Was genau versteht man unter Corporate Sound?
Corporate Sound ist der hörbare Teil eines Marken- bzw. Unternehmensauftritts – das akustische Pendant zum visuellen Design quasi. Oder anders formuliert: Beim Corporate Sound Design unterstützen wir unsere Kunden dabei, Musik und Sound im Marketing zu nutzen. Ein Soundlogo beispielsweise ist als wirkungsvolles Marketinginstrument schon recht bekannt – es ist wie eine akustische Visitenkarte.
Sichtbare Logos begegnen uns tagtäglich quasi überall. Beim Stichwort Soundlogo muss man schon eher überlegen, um auf ein Beispiel zu kommen. Warum ist das so?
Jeder kennt das Telekom-Soundlogo, den McDonald’s-Jingle oder den Seitenbacher-Sprecher, das sind klassische Beispiele für einen gut funktionierenden Corporate Sound (auch Audio Branding genannt). Sound wirkt indirekter und unterbewusster als visuelle Eindrücke, dafür setzt er sich aber auch länger im Gehirn fest (deshalb haben wir z.B. manchmal zwei Wochen lang einen Song im Ohr, den wir irgendwo gehört haben). Bei Sound gibt es aber zum Glück (noch) keine Übersättigung wie bei visueller Werbung.
Augen kann man schließen, Ohren nicht.
Wie empfindest du den Unterschied zwischen Berlin und Bayreuth?
Unser Standort in Berlin wird auch zukünftig wichtig bleiben, denn dort sammeln wir wichtige Impulse, Trends und Netzwerk-Kontakte. Wir zapfen sozusagen den Großstadt-Vibe an und bringen ihn mit nach Bayreuth. Gleichzeitig profitieren wir hier in der Region davon, dass wir mit unserem Angebot am Puls der Zeit sind. Wir versuchen also das Beste aus beiden Welten zu kombinieren – fränkische Bodenständigkeit und urbane Kreativität.
Eure Arbeit wurde bereits international ausgezeichnet. Was ist eure Erfolgstaktik beim Kreieren von Corporate Sounds?
Ich denke, es ist die Tatsache, dass wir beim Produzieren und in der Kreation immer noch auf echte Handarbeit setzen. KI ist aktuell überall ein großes Thema und gehört auch im Bereich Sound Design schon länger zum Angebot einiger Wettbewerber von uns. Künstlich generierte Retortensounds sind aber nix für uns. Wir übersetzen ja Emotionen und Werte in akustische Signale. Das Unverkennbare eines passgenauen Corporate Sounds, der ins Herz ins geht und funktioniert, erreicht man meiner Meinung nach nur durch persönlichen Kontakt mit den Kunden und echte, künstlerische Feinarbeit.
Worin liegt die besondere Wirkung eines Sound-Logos?
Es gibt da diesen Leitspruch „Augen kann man schließen, Ohren nicht.“ Wenn wir etwas hören, reagieren wir emotional, ob wir wollen oder nicht. Und dieses bestimmte Gefühl verbinden wir mit dem, was wir in diesem Moment sehen. Wenn ich bei einem visuellen Logo zusätzlich etwas höre, was mich mitnimmt oder was bei mir ein bestimmtes Gefühl auslöst, dann verbinde ich mit der Zeit dieses Gefühl eben mit der Marke. Dadurch wird eine Marke viel greif- und fühlbarer.
Warum sollten Unternehmen einen Corporate Sound haben?
Ein gutes Corporate Sound Design gibt dem Markenauftritt mehr Emotion und Konsistenz – und dadurch wird man wiedererkennbar und die Leute erinnern sich an die Inhalte. Außerdem wirkt es viel hochwertiger, wenn der akustische Teil qualitativ mit der visuellen Identität mithalten kann. Um sich von der Flut an Eindrücken abzuheben, muss eine Marke es schaffen, möglichst viele Sinne anzusprechen und dabei die gleiche Emotion zu transportieren – und dafür ist ein eigener Corporate Sound bestens geeignet.
electric pulse hat sowohl einen Standort in Berlin als auch in Bayreuth. Wie kam es dazu?
Ich war ab 2008 in Bayreuth im Bereich Künstlervermittlung aktiv und habe auch selbst Musik gemacht in verschiedenen Bands, als DJ gearbeitet, etc. Als ich nach meinem Marketing-Studium in München 2011 nach Berlin ging, machte ich z.B. Musikprogramme für Live-Events wie Fashionshows – da wurde das Ganze schon etwas konzeptioneller und die Aufträge gingen immer mehr in die Business-Richtung. Wir hatten aber parallel immer auch einen Studio-Standort hier und als gebürtiger Bayreuther ist mein Heimatbezug nie abgerissen. Mittlerweile habe ich eine Familie mit zwei Kids und wir fühlen uns hier zuhause.
Wir versuchen also das Beste aus beiden Welten zu kombinieren – fränkische Bodenständigkeit und urbane Kreativität.
Was sind eure Pläne hier in Bayreuth?
Wir wollen beim Thema Corporate Sound der erste Ansprechpartner für Unternehmen aus unserer Region sein und auch das Bewusstsein dafür fördern und stärken. Die Unternehmen hier hängen irgendwie ein bisschen hinterher bei der Nutzung des Potenzials von Audio im Marketing. Mein Kollege Steffen Krafft und ich sind leidenschaftliche Musiker und wir werden immer dafür kämpfen, dass Musik und Sound die Beachtung finden, die sie verdienen. Unser Studio-Standort in der Innenstadt soll auch eine Art Kreativ-Treffpunkt sein, an dem wir gemeinsam mit unseren Kunden genau die Sounds entwickeln können, die zu ihnen passen.
Zum Abschluss noch eine spannende Frage: Klingen oberfränkische Unternehmen anders als Berliner Unternehmen?
Nicht, wenn sie mit uns zusammenarbeiten, haha. Ein Corporate Sound hängt ja erstmal von den Werten eines Unternehmens ab, der Standort spielt da eine untergeordnete Rolle. Aber ich finde schon, dass die regionalen Unternehmen – im Vergleich – im Bereich Sound etwas zurückhaltender agieren und sich mehr trauen könnten.
Marcus Pieper
Friedrichstraße
95444 Bayreuth
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info@electricpulse.de