Neue Ochsenkopf Seilbahn: Alle aktuellen Informationen

Zahlen und Fakten im Überblick

  • Geplante Eröffnung der Seilbahn Nord: 22. Dezember 2023

  • Kapazität der Gondeln: Jede der modern gestalteten Gondeln bietet Platz für zehn Personen.

  • Beförderungsleistung: Mit bis zu 2000 Personen pro Stunde, setzt die neue Seilbahn am Ochsenkopf neue Maßstäbe. Ca. 6-7 Minuten soll die Fahrt zum Gipfel dauern.

  • Investition in die Nord-Seilbahn: Beeindruckende 25,63 Millionen Euro. Mit Südseite: ca. 42 Millionen Euro.
  • Die Fahrpreise werden angehoben. Eine Tageskarte für Erwachsene steigt von 24 auf 31 Euro, die Saisonkarte von 240 auf 290 Euro
  • Geplante Eröffnung für die Südbahn: Weihnachten 2024

24.12.2023: Seilbahn offiziell eröffnet, Saisonstart wegen Sturm aufgeschoben

Am Freitagvormittag (22.12.2023) wurde die neue Seilbahn am Ochsenkopf feierlich eröffnet und für den Betrieb freigegeben. Allerdings blieb sie aufgrund heftiger Windböen praktisch außer Betrieb. Die geplante Fahrt zum Gipfel mit Ehrengästen und Pressevertretern konnte nicht stattfinden. Es blieb bei einem Probesitzen der Gondel in der Talstation.

Sobald die Sturmböen nachlassen und hoffentlich auch noch etwas Schnee fällt, wird die Skisaison aber sicherlich starten!

Aktuelle Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Ochsenkopf.

17.11.2023: Sie läuft! Video zeigt die Kabinenbahn im Test

Nahezu lautlos gleitet die neue Nordbahn über die goldenen Herbstbäume. Dem geplanten Start zum 22. Dezember scheint nichts im Wege zu stehen.

08.11.2023: Preiserhöhungen durch Zweckverband beschlossen

In der Sitzung des Zweckverbands zur Förderung des Tourismus und Wintersports im Fichtelgebirge am 8. November 2023 wurden die Preise für die kommende Wintersaison erhöht, die am 22. Dezember beginnt. Dies betrifft vor allem Skifahrer: Eine Tageskarte für Erwachsene steigt von 24 auf 31 Euro, die Saisonkarte von 240 auf 290 Euro. Es wurden auch neue Altersgruppen eingeführt, wobei Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren nun ermäßigte Preise erhalten. Der Seniorentarif gilt ab diesem Jahr erst ab 65 Jahren. Trotz der Preiserhöhungen können Sparwillige bis zum 12. Dezember von der vergünstigten „Ochsenkopf-Plus“-Saisonkarte profitieren.

Die neue Bahn auf der Nordseite in Bischofsgrün

Die bevorstehende Eröffnung der neuen Talstation Nord im Winter 2023 markiert einen aufregenden Meilenstein in der Entwicklung der Region Fichtelgebirge.

Die neue Kabinenbahn von Leitner stellt eine bemerkenswerte technologische Errungenschaft dar. Sie verfügt über 40 Gondeln, jede mit einer Kapazität für zehn Personen, bietet einen barrierefreien Zugang und ermöglicht es, pro Stunde bis zu 2.000 Personen zu transportieren. Sie bietet genug Platz für Wintersportausrüstung, Mountainbikes, Kinderwägen und Rollstühle.

Ein bedeutendes Upgrade gegenüber des in die Jahre gekommenen 2er-Sessellifts. Die Betriebszeiten der Nordbahn sind so angelegt, dass sie ganzjährig sowohl für Wintersportler als auch Wanderern und Mountainbikern einen Mehrwert bieten. Dadurch wird der Ochsenkopf zu einem attraktiven Ziel für Besucher das ganze Jahr über, unabhängig von der Saison.

Neue Ochsenkopf Gondel ausgestellt auf Holzpalette

Ökologische Faktoren bei neuer Bahn mit einbedacht

Verbesserte Infrastruktur soll mehr Urlauber ins Fichtelgebirge statt nach Südbayern locken

Es wird erwartet, dass die verbesserte Infrastruktur eine Attraktion im Umkreis von bis zu 200-300 km darstellt, wodurch einige Urlauber lieber das Fichtelgebirge anstelle weiter entfernter Regionen in Südbayern als Urlaubsziel zu wählen.

Neue Kabinenbahn wird mit Solarstrom betrieben

Die neuen Bahnen am Ochsenkopf setzen auf ökologische Nachhaltigkeit: Sie sollen durch eine innovative Photovoltaik-Anlage betrieben werden.

„Up-Cycling“ des alten 2er-Sessellifts zu Ruhesesseln

Mit der Inbetriebnahme der modernen Gondelbahn werden die in die Jahre gekommene Doppelsessellifte ersetzt. Statt die alten Sessel zu entsorgen, wurde eine kreative Lösung gefunden: Die Sessel des ehemaligen Lifts werden upgecycelt und dienen nun in der Region als originelle Ruhesessel. Diese Initiative unterstreicht das Engagement der Betreiber für Umweltschutz und bietet gleichzeitig ein einzigartiges Element, das die Geschichte und Tradition des Ortes widerspiegelt.

Barrierefreiheit und sicherer Transport für Kinder

Landrat Florian Wiedemann sieht deutliche Vorteile in der neuen Seilbahn: „Durch die neue Bahn gewährleisten wir einen besseren und sichereren Transport von Kindern. Außerdem schaffen wir eine Barrierefreiheit, die wir so bislang noch nicht hatten.“ Er betont außerdem, dass durch die größeren Zehner-Gondeln ein effizienterer Transport zum Gipfel möglich wird. Die Inbetriebnahme der Seilbahn auf der Südseite ist für Dezember 2024 geplant.

„Das ist ein historischer Moment. Mit der Grundsteinlegung nehmen wir bei diesem wegweisenden Projekt nicht nur weiter Fahrt auf, wir treten nun auch in die heiße Phase der Bauarbeiten ein“, äußerte Wiedemann während der feierlichen Zeremonie, bei der auch Staatsminister Thorsten Glauber zugegen war.

Ausgehänger Plan mit Darstellung des Endergebnisses und Gondel der Kabinenbahn am Ochsenkopf

Kosten der Bahn: Investitionen und Förderungen

Die Kosten für den gesamten Neubau beider Seilbahnen, sollen sich inzwischen auf ca. 45 Millionen Euro belaufen. 30% davon werden durch den Freistaat Bayern gefördert. Darüber hinaus wurden zusätzliche Förderungen für die Anschaffung von Loipenspurgeräten gewährt.

Diese Investitionen sind von großer Bedeutung für die Region Fichtelgebirge, da sie nicht nur die Qualität des Wintersportangebots verbessern, sondern auch zur Attraktivität und Wirtschaftlichkeit als Tourismusziel beitragen.

Zukunftspläne für die Südbahn

Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend. Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Nordseite Weihnachten 2023, soll die neue Südbahn in Fleckl (Gemeinde Warmensteinach) den Wintersportlern ab der nächsten Wintersaison 2024 zur Verfügung stehen.

Interview mit dem Projektleiter des Seilbahnbaus 

Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass man eine Seilbahn baut“

Das Team von Züblin arbeitet als Generalunternehmer mit Hochdruck an der neuen Seilbahn auf dem Ochsenkopf

An der Talstation der Ochsenkopf-Seilbahn in Bischofsgrün wird mit Hochdruck gearbeitet.

Mit einer Fülle von großen und kleinen Herausforderungen ist die Mannschaft des Bauunternehmens Züblin aktuell auf der Baustelle am Ochsenkopf konfrontiert. Schon am 22. Dezember sollen die ersten Gäste mit der neuen Seilbahn auf den zweithöchsten Gipfel des Fichtelgebirges gebracht werden. Projektleiter Martin Vießmann sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft.

Fahrzeuge fahren hin und her, Material lagert auf dem großen Parkplatz, an allen Ecken wird gearbeitet am Ochsenkopf bei Bischofsgrün. Denn Eile ist geboten. Noch vor Weihnachten soll alles fertig sein, sollen die ersten Gondeln der neuen Seilbahn die Skifahrer, Mountainbiker und Wanderer in Rekordgeschwindigkeit auf den Ochsenkopf bringen.

„Die Zeit ist eine der Herausforderungen“, sagt entsprechend auch Projektleiter Martin Vießmann. Ende März wurden die alten Gebäude und Anlagenteile abgebrochen, knapp zehn Monate später soll alles neu entstehen.

Seilbahn Ochsenkopf
Seilbahn Ochsenkopf
Fotos: Andreas Türk

Doch das ist nicht die einzige Herausforderung für die Spezialisten von Züblin: Präzision ist angesagt. „Zwischen zwei Stützen, die zwischen 100 und 150 Meter auseinander sind, darf es maximal eine Abweichung aus der Fluchtlinie von zwei Zentimetern für das Fundament geben“, berichtet er. Sonst läuft die Seilbahn nicht rund. Das ist eine echte Herausforderung für die Betonbauer im unwegsamen Gelände des Ochsenkopfes, die sie in den letzten Monaten aber dank großer Erfahrung gemeistert haben.

Der Berg und sein Wald sind eine weitere Herausforderung: „Wir haben 4500 Quadratmeter Behelfswege angelegt, um alle Baustellen für die 17 Stützen erreichen zu können“, so Vießmann. „Die gesamte Baustelle liegt in einem Naturschutzgebiet und ab der Mittelstation in einem Wasserschutzgebiet.“ Deshalb dürfen dort auch nur Fahrzeuge mit biologisch abbaubaren Betriebsstoffen eingesetzt, müssen besonderen Regelungen eingehalten werden.

„Inzwischen laufen schon die Gespräche mit den Naturschutzbehörden, wie die Wege zurückgebaut werden können oder welche Wege als Rettungswege erhalten werden müssen.“, berichtet der Projektleiter von vielen zusätzlichen Aufgaben rund um die Baustelle.

Martin Vießmann von Züblin
Martin Vießmann von Züblin
Er ist Projektleiter für den Neubau der Seilbahn am Ochsenkopf

Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – ist die gesamte Mannschaft mit großer Begeisterung dabei. „Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass man eine Seilbahn baut“, sagt Martin Vießmann, der schon seit 2008 bei Züblin ist und seine Karriere mit einer Ausbildung zum Betonbauer und einem Studium zum Bauingenieur begonnen hat. Jetzt muss er zusammen mit seinen beiden Polieren rund 50 Handwerker auf der Baustelle koordinieren. Ein Großteil davon sind Nachunternehmer, denn Züblin ist auf dieser Baustelle der Generalunternehmer – in einer Arbeitsgemeinschaft mit der österreichischen Firma Leitner, die für die Seilbahntechnik verantwortlich zeichnet. „Auch die Koordination aller Kräfte ist nicht immer einfach, wenn sich die gesamte Baustelle auf eine Strecke von fast zwei Kilometern durch den gesamten Wald verteilt“, erläutert Vießmann die Koordinationsaufgaben. Doch aktuell liegt das Projekt – das zeigt ein Blick auf die Tafel im Container der Bauleitung – voll im Plan. „Wir werden dann sicherlich mit einem ganz anderen Blick hier stehen und unsere Skier anschnallen.“

Viel Zeit wird dem Züblin-Team dazu allerdings nicht bleiben, denn schon im nächsten Jahr steht der Neubau der Seilbahn auf der Südseite des Ochsenkopfes an. Die Planungen dafür laufen bereits. Erst Ende 2024 wird das 37-Millionen-Projekt dann abgeschlossen sein. Und alle werden stolz sein, an einem Bau beteiligt gewesen zu sein, der so schnell in der Region nicht noch einmal kommt.

Expertenkontakt

Ed. ZÜBLIN AG
Bereich Bayreuth
An der Autobahn 8
95512 Neudrossenfeld