Von der Uni-Idee zum erfolgreichen Unternehmen

Von ehemaligen Studenten gegründet hat sich i-gb aus Bayreuth als Firmen-Fitness-Anbieter voll etabliert

Die Geschichte beginnt, wie so viele, mit einem Problem: Harald Schubert studierte Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth, arbeitete nebenbei als Rettungssanitäter und musste – mal wieder – für einen am Rücken erkrankten Kollegen einspringen. „Wir müssten was tun für die Fitness und Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, sagte er zu seinem Kommilitonen Andreas Mendel. Daraus entstand mit i-gb ein Unternehmen, das jetzt sein zehnjähriges Jubiläum feiert, 35 Beschäftigte hat und vom Hauptsitz in Bayreuth aus über 500 Firmen betreut. Eine klassische Start-up Erfolgsgeschichte.

Nach der ersten Idee fing alles als studentisches Projekt an, als Verein „Initiative – Gesunder Betrieb“ an. „Wir wollten was Gutes machen“, erinnert sich Geschäftsführer Andreas Mendel an die erste Zeit. Zu acht waren sie damals und haben sich intensiv mit dem Thema „betriebliches Gesundheitsmanagement“ beschäftigt. Denn schon damals – und heute mehr denn je – war klar, dass Unternehmen etwas tun müssen für die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Je mehr sie tun, desto interessanter sind sie aber auch für neue Mitarbeitende. „Doch viele Firmen, vor allem kleine und mittelständische Betriebe können ein eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement gar nicht leisten“, beschreibt Andreas Mendel die Chance für das Projekt.

Das haben in der Anfangsphase wohl auch erste Firmen erkannt, denn mit einigen Unternehmen in der Region Bayreuth wurde man sich einig, baute ein Gesundheitsangebot auf, das vor allem auf Vergünstigungen bei Bädern, Fitness-Studios und Physiotherapeuten beruhte. „Wir waren überzeugt, dass wir etwas Gutes tun. Aber 2013 standen wir dann an dem Punkt, an dem wir aus dem studentischen Projekt ein Unternehmen machen mussten“, erinnert sich Andreas Mendel. Die Kooperationspartner sollten mehr Vertrauen in die Langfristigkeit bekommen, die gesamte Abwicklung professionalisiert werden. „Zu Dritt haben wir dann die i-gb GmbH gegründet. Weil wir einfach an unsere Idee geglaubt haben.“

Wichtige Kooperationen

Der nächste Meilenstein für das junge Unternehmen stand im Jahr 2016 an. „Wir durften unser Konzept dem damaligen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe präsentieren“, erinnert sich Andreas Mendel. Für den Unternehmenserfolg viel wichtiger war aber die damalige Kooperation mit der AOK in Oberfranken. „Dann kamen auf einmal mehr Kunden, wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.“ Worauf die Gründer aber besonders stolz sind: „Wir sind immer organisch aus eigener Kraft gewachsen und ohne Fremdkapital.“ Unterstützung bei der Gründung gab es aber von der Universität Bayreuth, in finanzieller Hinsicht auch von der Oberfrankenstiftung.

Rat und Kontakte

„Da war sehr wichtig, immer einen Ansprechpartner zu haben, Rat und Kontakte zu bekommen“, sagt der Geschäftsführer heute. Auch viele Studierende der Universität haben als Praktikanten oder Werkstudentinnen bei i-gb wichtige Erfahrungen sammeln können. Einige sind heute als Teil des Teams immer noch dabei und in Bayreuth geblieben.

Heute ist i-gb ein erfolgreiches Unternehmen im Segment der Firmen-Fitness-Anbieter, arbeitet für über 500 Unternehmen (davon rund 50 in der Region Bayreuth) und ist die Nummer 5 in diesem Marktsegment, in dem aber auch Unternehmen unterwegs sind, die über große Summen Risikokapital verfügen können. Das Angebot für die Beschäftigten der Unternehmen wurde inzwischen um individuelle Sportarten wie Schwimmen, Joggen oder Fahrrad fahren erweitert. Wer einen Nachweis über seine Aktivitäten in die App hochlädt, kann sich über eine Belohnung freuen, beispielsweise einen kleinen Gutschein für Supermärkte oder Online-Shops. Die Unternehmen freuen sich über engagierte Beschäftigte, die sich fit halten und ihre Gesundheit fördern. „Besonders markant ist die Geschichte von einem i-gb-Mitglied, der mit Unterstützung unserer App 25 Kilo abgenommen hat und sich zum Marathon trainiert hat“, freut sich Andreas Mendel. Sicherlich ein Einzelbeispiel, aber Umfragen, die Mendel zitiert, besagen, dass 50 Prozent mit dem Angebot der i-gb aktiver werden. Vielleicht auch, weil das Programm von i-gb auf Freiwilligkeit setzt und nicht auf den erhobenen Zeigefinger.

Für die Unternehmen ist wichtig, dass 80 Prozent der Befragten sagen, dass ein Arbeitgeber attraktiver ist, wenn er das Fitness-Angebot hat.“

Auf diesem Weg kann die i-gb helfen. Und das wird sie auch weiter tun. Von Bayern aus will das Unternehmen über die Grenzen hinaus weiter wachsen. „Wir wollen die sein, an die ein Personalmanager denkt, wenn es um betriebliche Gesundheitsförderung geht“, sagt Andreas Mendel. Dabei wollen sie auf jeden Fall mit dem Hauptsitz in Bayreuth bleiben. Als letzter inhabergeführter Firmen-Fitness-Anbieter sind sie besonders stolz, es von der studentischen Idee aus eigener Kraft zu einem erfolgreichen Unternehmen geschafft zu haben.